Oft müssen Schwerstkranke jahrelang auf ein Spenderorgan warten. Allein das stellt eine ungeheure seelische Belastung für den Patienten und die Angehörigen dar. Kommt es dann zur Transplantation, sind die Beteiligten erneut in psychischen Extremsituationen, sowohl die Organempfänger, als auch Angehörige von Organspendern oder Lebendspender. Nicht zuletzt beeinflusst die seelische Verfassung des Patienten den Verlauf der Organtransplantation. Die psychotherapeutische Behandlung nimmt deshalb einen wichtigen Stellenwert im Zusammenhang mit Organspenden ein.
Die Veranstaltung „Psychotherapie im Kontext von Organtransplantation und Organspende“ richtet sich an Psychotherapeuten, die sich mit diesem Thema eingehender auseinander-setzen möchten. Unter den etwa 120 angemeldeten Teilnehmern sind aber auch zahlreiche Mitarbeiter aus Kliniken, Transplantationsmediziner und Mitglieder von Selbsthilfegruppen vertreten. Die Organisatoren, die Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer (OPK), der Bundesverband der Organtransplantierten e.V. (BDO), die Deutsche Stiftung Organtrans-plantation (DSO) und das Universitätsklinikum Jena gehen in dieser Veranstaltung unter anderem auf medizinische und psychologische Aspekte der Organspende ein. Im Mittelpunkt aber steht die Aufklärung über den psychotherapeutischen Behandlungsbedarf und die Behandlungsmöglichkeiten für Organempfänger, Angehörige von Organspendern sowie für Lebendspender.
Dabei kommen auch Betroffene selbst zu Wort: „Sie werden schildern, wie hilfreich psycho-therapeutische Begleitung für die Transplantierten und die Angehörigen sein kann, auch längere Zeit nach der Transplantation“, so Burkhard Tapp vom BDO. Gute Erfahrungen hat Dr. Christa Wachsmuth, Geschäftsführende Ärztin der DSO-Region Ost, mit Angehörigentreffen von Organspendern gemacht: „Es ist wichtig, dass die Familien die Möglichkeit haben, mit psychologischer Begleitung Erfahrungen auszutauschen und offene Fragen zu klären.“