FAZ diffamiert einen ganzen Berufsstand – Kammer wird weiter unbeirrt an der Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung arbeiten

Der Ende Juli in der Frankfurter Allgemeine erschienene Artikel „Halbtagspraxis auf Kosten psychisch Kranker“ löst unter Psychotherapeuten einen Aufschrei der  Entrüstung aus. Als Datengrundlage aller im Artikel aufgestellten Behauptungen dient eine unveröffentlichte Honorar-Abrechnungstabelle der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer ebenso vorliegt.

„Eine so wenig sachkundige Erhebung und Interpretation von Daten ist erschreckend unseriös“, fasst Andrea Mrazek, Präsidentin der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer, ihr Unverständnis zum Erscheinen des Artikels zusammen. „Dies alles widerspricht dem, was die KBV noch vor einem Jahr publizierte, nämlich dass die Psychotherapeuten im Schnitt mit ihren Arbeitszeiten besser liegen als manche Facharztgruppe“, so Mrazek weiter.

Diese offensichtlich als Ablenkung von massiven Versorgungsproblemen geführte Kampagne, zeige deutlich, dass weder Kassen noch KBV sich dem Bedarf psychotherapeutischer Versorgung und deren Finanzierung ehrlich stellten. „Wir brauchen dringend eine Reform der Arbeitsbedingungen für Psychotherapeuten. Daran werden wir weiter unbeirrt arbeiten. Wir können uns nicht mehr mit einem winzig kleinen Schräubchen an der Bedarfsplanung zufrieden geben, sondern es fehlt an notwendigen Voraussetzungen: z. B. für eine schnelle Abklärung. Befugniseinschränkungen müssen fallen. Dann können Psychotherapeuten einen viel größeren Beitrag zur Versorgung leisten, ist sich die Präsidentin sicher.