Der OPK ist es seit vielen Jahren ein Anliegen, die Psychoonkologie zu fördern und fachliche Standards zu setzen. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2017 eine Expertengruppe einberufen, um sich vertieft mit den Herausforderungen und Besonderheiten in der psychotherapeutischen Versorgung von onkologischen Patienten und den spezifischen Beitrag von Psychotherapeuten zu beschäftigen. Sie erarbeitete die Richtlinie „Psychoonkologie OPK“, die von der 24. Kammerversammlung am 09.11.2018 einstimmig verabschiedet wurde. Unser Hauptanliegen war neben der Schaffung von transparenten Qualifizierungsanforderungen auch die Umsetzbarkeit einer anspruchsvollen zusätzlichen Qualifizierung für alle unsere Mitglieder.
Kurz zusammengefasst, umfasst die Richtlinie 100 Stunden strukturierte theoretische und praktische Fortbildung. Neben der Vermittlung von medizinischen und psychoonkologischen Grundlagen sowie relevanten Kenntnissen der Versorgungsstrukturen liegt der Fokus auf der Vermittlung von spezifischen Kenntnissen und Fertigkeiten in Diagnostik und Intervention. So sollen Theorie und Praxis durch kontinuierliche Fallarbeit und Selbsterfahrung verknüpft werden. Kinder und Jugendlichenpsychotherapeuten können aus den einzelnen Themenbereichen für sie spezifische oder adaptierte Themen wählen. Um die Bezeichnung „Psychoonkologie OPK“ zu erlangen, müssen außerdem Nachweise von drei eigenen Fällen der Behandlung von Krebspatienten durch strukturierte Darstellung vorgelegt werden.
Die psychotherapeutische Behandlung Betroffener stellt Psychotherapeut*innen vor besondere Herausforderungen und erfordert ein hohes Maß an Sensibilität für die spezifischen Belastungen, denen Krebspatient*innen ausgesetzt sind.
Die curricularen Fortbildung „Psychoonkologie“ soll Sie als Psychotherapeut*innen umfänglich für die Behandlung psychischer Störungen bei Krebspatient*innen vorbereiten. Sie orientiert sich an der Richtlinie zum Erwerb der Fortbildungsqualifikation „Psychoonkologie OPK“.
Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat die curriculare Fortbildung der OPK gemäß ihren Zertifizierungsrichtlinien am 21.06.2022 anerkannt. Diese Anerkennung ist Voraussetzung für eine Einzelfallzulassung Psychoonkologie in zertifizierten Organkrebszentren sowie Onkologischen Zentren.
Folgend finden Sie eine Übersicht der Module der curricularen Fortbildung Psychoonkologie der OPK. Bitte beachten Sie: Das Modul 3 ist als „freie Spitze“ geplant, Sie können zwischen vier unterschiedlichen Optionen wählen (3a-3d). Insgesamt müssen als „freie Spitze“ mind. 16 UE absolviert werden.
Modul | UE | Themen | |
1 | 30 | Medizinische und onkologische Grundlagen
Psychoonkologische Grundlagen und Diagnostik |
|
2 | 28 | Psychoonkologische Interventionen und Versorgung | |
3 | 16 | ||
3a | 16 | pädiatrische Psychoonkologie | |
3b | 16 | Suizidalität: Risikoabschätzung und klinische Behandlung von suizidalem Verhalten | |
3c (anteilig) | 8 | Schmerzpsychotherapie bei Krebsschmerzen | |
3d | 16 | Sozialmedizinische Fragestellung | |
Selbsterfahrung | 24 | Themenzentrierte Selbsterfahrung | |
Kasuistik | 16 | Psychoonkologische Fallarbeit (mindestens 1 Fall muss mündlich dargestellt werden) | |
Abschluss | Schriftliche Darstellung von 3 Fällen (Kriterien siehe Handreichung „Praxisfälle Psychoonkologie OPK“) |
Anmerkung: Modul 3 c: die Fortbildungen werden unabhängig voneinander gebucht.
Nutzen Sie bitte den Veranstaltungs-Newsletter, um über alle anstehenden und geplanten Fortbildungstermine zum Thema Psychoonkologie auf dem Laufenden zu bleiben.