2. Ostdeutscher Psychotherapeutentag

Erneut richtet die Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer (OPK) vom 21. bis 22. März dieses Jahres den Ostdeutschen Psychotherapeutentag (OPT) aus – zum zweiten Mal mit vielen Partnern. Die Veranstaltung wird rund 400 Fachleute aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus den USA zusammenbringen. Der diesjährige Psychotherapeutentag steht unter dem Thema „Therapeutische Beziehungen“.

Ein hochkarätig besetztes Programm sowie die Gelegenheit, internationale Forscher auf diesem Gebiet zu treffen, machen den Kongress so spannend. Thematisch wird der OPT unter anderem Fragen nachgehen, wie hilfreich Psychotherapieforschung überhaupt ist und was bei wem in der therapeutischen Beziehung bewirkt. Wo liegen die Gestaltungsmöglichkeiten in der therapeutischen Beziehung? Was kann man tun bei diskontinuierlichen Therapieverläufen und welche Belastungsdimension umfasst das Thema?

Die Plenumsvorträge werden am Freitag, 21. März 2014, von den namhaften US-amerikanischen Psychotherapieforschern Prof. John Norcross (Titel: „Die therapeutische Beziehung: Was wirkt bei wem? Beiträge der Forschung für die Praxis“) und Prof. Louis Castonguay (Titel: „Forschung für die Praxis – Wie hilfreich ist Psychotherapieforschung?“) gehalten und per Kopfhörer simultan übersetzt. Prof. John Norcross vertieft am Nachmittag sein Vortragsthema in einem dreistündigen Workshop, der ebenfalls simultan übersetzt wird. Die Teilnehmer des 2. OPT können sich auf eine praxisnahe, umfangreiche und unterhaltsame Übersicht des Forschungsstandes dazu freuen.

Von besonderer Attraktivität ist die Podiumsdiskussion des 2. OPT. Brandaktuell wartet diese mit dem Aspekt „Nebenwirkungen von Psychotherapie“ auf und wird mit Diskutanten wie Herrn Professor Dr. Frank Jacobi von der Technischen Universität Dresden, Diplom-Psychologen Jürgen Matzat, Patientenvertreter im G-BA und Leiter der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen sowie Herrn Dr. Gregor Peikert, OPK-Vorstandsmitglied in den Bann ziehen. Hintergrund dieser Themenwahl ist wie folgt:

Psychotherapie wirkt, und sie kann auch unerwünschte Wirkungen verursachen. Es zeigt Verantwortungsbewusstsein und Professionalität, wenn sich Psychotherapeuten mit Nebenwirkungen und Risiken ihrer Behandlungen auseinandersetzen.

Die Forschung auf diesem Gebiet ist noch überschaubar. Patientenbefragungen haben ergeben, dass Psychotherapie mit wissenschaftlich anerkannten Verfahren zumeist verträglich und sicher ist, wenn sie regelrecht angewandt wird. Einige Psychotherapie-Patienten erleben aber trotz korrekter Behandlung Verschlechterungen der Symptomatik, ihres emotionalen Reagierens oder der zwischenmenschlichen Beziehungen. Daher sind Psychotherapeuten gehalten, aufmerksam und selbstkritisch die Wirkungen ihrer Interventionen zu beobachten und Behandlungen flexibel auf jeden einzelnen Patienten abzustimmen.

Einige psychotherapeutische Behandlungsmethoden scheinen außerdem besondere Risiken mit sich zu bringen. Die Psychotherapieforschung muss aufklären, welche Merkmale bei Patienten, Therapeuten und Behandlungsmethoden notwendig sind, um Psychotherapien möglichst sicher und verträglich zu machen. Praktisch tätige Psychotherapeuten sollten solche Forschungsergebnisse zu beachten.

Im Anschluss an das Kongressprogramm wird es am Samstag, 22. März 2014, in der Zeit von 15 bis 16.30 Uhr einen öffentlichen, kostenfreien Vortrag des Mainzer Schmerzforschers und Psychologen Dr. Paul Nilges mit dem Titel „Ich hab’s doch im Rücken und nicht im Kopf! Mythen und Fakten zu Schmerz und Rückenschmerz“ geben. Der Vortrag findet in der Universität Leipzig, Hörsaal 9 statt.

Der Ostdeutsche Psychotherapeutentag findet alle drei Jahre statt und hat jedes Mal ein anderes großes Leitthema. Der OPT ist primär kein Wissenschaftskongress, sondern versteht sich eher als Praxis mit Wissenschaft verbindendes Element.

Das Programm zum 2. OPT ist unter www.opt2014.de einsehbar.

Die Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer hat ihren Sitz in Leipzig. Sie ist die berufsständische Selbstverwaltung und Interessenvertretung der insgesamt 3.400 Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, und Thüringen.